Aufgehorcht!

Den folgenden Text können Sie sich auch anhören:

Audiodatei Trodoon

Schneller Räuber mit Stichwaffen

Troodon war ein gefiederter, eher kleiner, aber flinker Raubdinosaurier der oberen Kreidezeit. Er lebte vor ca. 76 Mio. Jahren in locker bewaldeten Regionen Nordamerikas.
Mit einer Hüfthöhe von ca. 60 cm und einer Kopf-Schwanzlänge von bis zu 2,5 m erreichte ein ausgewachsener Troodon ca. 50 kg Körpergewicht. Ein Federkleid schützte die flugunfähigen Tiere vor Wärmeverlusten. Troodon besaß an jedem Fuß eine verlängerte, sichelförmige Kralle. Sie diente sowohl dem Beutefang als auch der Verteidigung. Seine Ober- und Unterkiefer waren mit vielen messerscharfen, gebogenen und an den Rändern gesägten Zähnen bestückt. Nach diesen Zähnen, mit denen er sicher „üble“ Wunden reißen konnte, hat man diese Dinosaurierart benannt: Troodon heißt „Wunden reißender Zahn“. Dank seiner Schnelligkeit und der klauentragenden Hände konnte Troodon kleinere Reptilien und Säugetiere erbeuten.

Größenvergleich Trodoon - Mensch

Große Augen und großes Gehirn

Troodon hatte im Vergleich zu anderen Dinosauriern außergewöhnlich große Augenhöhlen. Daher wird vermutet, dass er zumindest dämmerungsaktiv war. Weil seine Augen nach
vorn gerichtet waren, konnte Troodon gut räumlich sehen und Entfernungen abschätzen. Aus Fossilien erzeugte 3DComputerbilder belegen ein insgesamt großes Gehirn mit
großem Riechkolben. Das heißt, Troodon war wohl ein relativ intelligenter Dinosaurier mit einem hochentwickelten Geruchsinn. Insgesamt muss er trotz seiner geringen Größe
ein ausgezeichneter Jäger gewesen sein. Es ist aber durchaus möglich, dass er auch zusätzlich pflanzliche Nahrung gefressen hat - dann wäre Troodon ein Allesfresser gewesen.
Vergleichende Untersuchungen seiner sägeartigen Zähne mit denen anderer Dinosaurier lassen diesen Schluss zu.

Schimpanse benutzt ein Werkzeug

Intelligenz – ein Vorteil beim Überleben

Intelligenz wird in der Wissenschaft meist als die Fähigkeit beschrieben, Zusammenhänge zu erkennen und Probleme zu lösen. Auch wenn die Größe des Gehirns nicht immer ausschlaggebend ist, stellt sie doch einen Hinweis auf mögliche Intelligenz dar. Menschen gehören mit Schimpansen, Bonobos, Gorillas und Orang-Utans zur selben Primatengruppe.
Das große Gehirn ermöglicht es Menschenaffen in komplexen Sozialverbänden zu leben und einfache Werkzeuge zu benutzen. Vögel sind die überlebenden Nachkommen
der Dinosaurier. Manche Krähenarten können funktionsfähige Werkzeuge herstellen, um an ihr Futter zu gelangen. Der Westliche Buschhäher legt vorausschauend Futterstellen an und
weiß, wann er, welches Futter, wo versteckt hat. Intelligenz kann ein Vorteil für das Überleben sein. Unter den Dinosauriern seiner Zeit gilt Troodon wegen seines relativ großen Gehirns als eines der intelligentesten Tiere.

Schon gewusst?

Tiere kälterer Regionen sind meist größer als nahe verwandte Arten aus wärmeren Lebensräumen. Das traf auch auf Troodon zu. Troodon-Zähne aus dem kalten Alaska sind deutlich größer als vergleichbare Funde aus südlicheren Regionen Nordamerikas.


Wissenschaftliche Beratung und didaktische Aufbereitung

Göthe Universität Frankfurt am Main - Abteilung Didaktik der Biowissenschaften
Zooschullogo

Bildnachweise – istockphoto.com: e71lena, Vincent_St_Thomas; pixabay.com: AlLes