Fliegende Reptilien
Der Name Pterodactylus bedeutet Flügelfinger. Pterodactylus antiquus war das erste Fossil, das als fliegendes Reptil identifiziert wurde. Viele derartige Zeugen der Vergangenheit sind aus dem bayerischen Solnhofen-Kalkstein aus der späten Jurazeit, vor etwa 150 Mio. Jahren belegt. Nach ihrer Erstbeschreibung im Jahr 1784 wurden inzwischen über 30 Pterodactylus-Fossilien entdeckt, auch aus anderen Teilen Europas und der Welt. Die Tiere konnten Flügelspannweiten von etwa 1 m erreichen.
Es gab außer ihnen eine Fülle weiterer Flugsaurier. Manche Fossilien sind sogar 228 Millionen Jahren alt und stammen aus der Obertrias-Zeit. Einige der über 200 bisher beschriebenen Arten hatten die Größe heutiger kleiner Vögel und ernährten sich von Insekten, andere (wie der Queztalcoatlus) erreichten gigantische Ausmaße und jagten auch kleinere Dinosaurier. Pterosaurier, wie Pterodactylus, waren zwar Saurier aber keine Dinosaurier. Mit ihnen hatten sie jedoch gemeinsame Vorfahren.
Fortbewegung an Land
Die Krallen der Zehen trugen sichelförmig gebogene Hornscheiden. An einem der Fossilien aus Solnhofen konnten beschuppte Fersenpolster nachgewiesen werden. Das spricht
dafür, dass sich diese Tiere mit rückwärts gedrehten Händen vierfüßig wie Fledermäuse bewegten. Pterodactylus war ein Fleischfresser. Das belegen die Größe und Anordnung der
Zähne, die es ausschließlich im vorderen Kieferbereich gab. Studien zum Zahnverschleiß von Flugsauriern legen nahe, dass zur Beute von Pterodactylus Wirbellose und kleinere
Fische gehörten.
Schon gewusst?
Durch die extreme Leichtbauweise wog ein Pterodactylus mit einer Spannweite von über 1 m nur etwa 2 kg.
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