Aufgehorcht!

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Audiodatei Giganotosaurus

Wer war der größte Raubsaurier?

Giganotosaurus lebte vor etwa 100 Mio. Jahren im heutigen Südamerika. Er war einer der größten fleischfressenden Dinosaurier, der je gelebt hat. Mit bis zu 13 m Länge und über 7 t Gewicht übertraf er wahrscheinlich auch die Größe von Tyrannosaurus rex. Begegnet sind sich diese beiden Giganten jedoch nie, denn sie lebten weder zur selben Zeit, noch im selben Lebensraum. Weil von beiden Raubsauriern entsprechende Fossilien vorliegen, konnten die Schädel rekonstruiert werden. Dabei zeigte sich, dass das Gehirn von Giganotosaurus deutlich kleiner war als das von Tyrannosaurus, der Millionen Jahre später lebte.

Schädel Giganotosaurus

Bis an die Zähne bewaffnet

Giganotosaurier hatten einen etwa 1,5 m langen Schädel mit vielen, messerscharfen Zähnen, die alle ähnlich gebaut waren. Seitlich zusammengedrückt, mit Zacken an den vorderen
und hinteren Rändern, hatten sie einen ovalen Querschnitt und entsprachen damit dem typischen Bau fleischfressender Dinosaurier. Mit diesen konnten sie ihre Beute erlegen und zerlegen. Kiefer und Gebiss waren jedoch nicht zum Kauen geeignet. Die Nahrung landete unzerkaut im Magen. Giganotosaurus war als großer Dinosaurier homoiotherm, d. h. ein Tier mit gleichwarmer Körpertemperatur. Sein Energiebedarf war höher als der von heutigen Reptilien, aber geringer als der heutiger Säugetiere. Für einen erwachsenen Giganotosaurus berechneten Wissenschaftler einen täglichen Nahrungsbedarf von etwa 20 kg Fleisch. Das ist mehr als das Doppelte dessen, was ein großer Tiger frisst.

Kopf zähefletschender Tiger

Die größte lebende Raubkatze heute

Auf unserer heutigen Erde ist der Amurtiger mit einer Kopf-Schwanz-Länge von über 3 m und bis zu 300 kg Körpergewicht die größte und schwerste Katze. Tiger haben ein spezialisiertes Raubtiergebiss. Im kurzen Kiefer gibt es sehr unterschiedliche Zahntypen. Hat sich ein Tiger nahe genug an die Beute herangeschlichen, springt er sie von hinten an. Dabei dienen die bis zu 7 cm langen Eckzähne als Fangzähne, mit denen das Beutetier gepackt und getötet wird. Spitze und scharfkantige Backenzähne sind als Reißzähne ausgebildet. Sie dienen dazu Fleisch oder Knochen herauszutrennen. Die Nahrung wird unzerkaut geschluckt. Wie alle Säugetiere (auch wir Menschen) haben Tiger einen einmaligen Zahnwechsel. Anders als bei den Sauriern wächst bei einem erwachsenen Tiger ein einmal verlorengegangener Zahn nicht nach, was die Ernährung stark einschränken kann.

Schon gewusst?

Von großen Raubsauriern wurden viele fossile Fußabdrücke mit den typischen drei Zehen, aber nie Schleifspuren eines Schwanzes gefunden. Die Körperhaltung konnte bei der Fortbewegung also nicht aufrecht gewesen sein und der Schwanz muss eine Funktion als Gegengewicht zum Körper gehabt haben.


Wissenschaftliche Beratung und didaktische Aufbereitung

Göthe Universität Frankfurt am Main - Abteilung Didaktik der Biowissenschaften
Zooschullogo

Bildnachweise – Giganotosaurus-01 – Kabacchi; istockphoto.com: e71lena