Drei Tage, drei Wochen und drei Monate – das sind die entscheidenden Meilensteine bei der Stabilisierung und Entwicklung der Mutter-Kind-Bindung im Tierreich. Die ersten Tage haben Elefantenkuh Rani und ihr am 11. Januar geborenes Jungtier gut gemeistert. Ab sofort ist das Elefantenhaus Ganesha Mandir täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet, um zu gewohnten Routinen und bekannten Abläufen zurückzukehren, die den Elefanten Sicherheit geben. Aus tiergärtnerischen Gründen kann es erforderlich sein, das Haus auch wieder zu schließen. Bis dahin jedoch lädt der Tempel ein, das tierische Trio zu besuchen - und den Besuch freitags bis sonntags mit dem Besuch des Tropenleuchtens zu kombinieren.
Mit Unterstützung der ruhigen 36-jährigen Don Chung gewöhnt sich die zehnjährige Rani an ihre neue Rolle als Mutter. Die ältere Elefantenkuh übernimmt immer wieder zeitweise die Betreuung des Jungtieres, so dass Rani auch Entspannungsphasen hat. „An dieser Stelle profitieren wir enorm davon, dass die beiden Elefantenkühe bei der Betreuung von Ben Long so viel gelernt haben“, sagt Seniorkurator Gerd Nötzold und ergänzt: „Allerdings ist es noch viel zu früh, um Entwarnung zu geben.“
Auch Zootierarzt Dr. Andreas Bernhard ist bisher zufrieden mit der Entwicklung des Jungtieres, das sehr aktiv ist, den beiden Elefantenkühen folgt und neugierig seine Umgebung erkundet. „Die Großen erlauben ihm zunehmend mehr Ruhephasen und er sieht körperlich gut aus. Wichtig ist, dass die Versorgung mit Muttermilch kontinuierlich klappt und es keine Schwierigkeiten gibt“, so die Einschätzung des Veterinärmediziners, der regelmäßig nach dem Jungbullen schaut.
Für die Tierpfleger stellt sich eine neue Routine ein. „Rani und Don Chung benötigen nur wenig Unterstützung und kümmern sich weitestgehend allein um den Kleinen“, sagt Bereichsleiter Thomas Günther und fügt hinzu: „Wichtig ist jetzt, dass die Rollen klar verteilt werden. Rani muss die Mutterpflichten erfüllen und Don Chung darf sie bei der Betreuung unterstützen.“