Vor zehn Jahren bekam Leipzig seinen eigenen tropischen Regenwald: Am 1. Juli 2011 eröffnete die Tropenerlebniswelt Gondwanaland und hat seitdem Millionen Besucher in ihren Bann gezogen. Rund 170 Tierarten (90 Arten am Eröffnungstag), mehr als 24.000 tropische Pflanzen, ein 90 Meter langer Baumwipfelpfad und eine 11 Minuten andauernde Bootsfahrt auf dem 360 Meter langen Urwaldfluss Gamanil markieren die Attraktionen von Gondwanaland, die als Höhepunkt des Zoos auf seinem Weg in die Zukunft anzusehen ist. Dabei stand vom ersten Entwurf bis zur Realisierung fest, dass Besucher für das Ökosystem Regenwald und dessen schützenswerte Bewohner sensibilisiert werden sollen. „Von der Idee bis zum heutigen 10-jährigen Jubiläum sind inzwischen über 20 Jahre vergangen, und ich muss gestehen, dass die Halle in mir immer noch ein Glücksempfinden hervorruft und ich dankbar bin, dass wir von der Stadt Leipzig und auch vom Land Sachsen die Unterstützung erfahren haben, die man für die Realisierung eines fast 70 Millionen teuren Projektes benötigt. Ich war immer begeistert davon, eine derartige Halle, in der Artenschutz und Nachhaltigkeit wichtige Eckpfeiler sind, zu bauen und ein Stück Regenwald aus Asien, Afrika und Südamerika für unsere Besucher nach Leipzig zu holen“, fasst Junhold die Bedeutung der Halle zusammen.
Regelmäßige Zuchterfolge bei den Ozelots, Dianameerkatzen, Kirk DikDiks und Tüpfelbeutelmarder (Quolls) bestätigen eindrucksvoll, dass sich der Leipziger Regenwald als komplexes Ökosystem etabliert hat. Vor allem die Zucht der erstmals in Europa gehaltenen Tüpfelbeutelmarder kann als absolute Erfolgsgeschichte von Gondwanaland bezeichnet werden. Das in Leipzig geführte Zuchtbucht umfasst inzwischen über 150 Tiere, die auf die Leipziger Ursprungspopulation zurückzuführen sind. Zudem halten indessen mehrere Zoos in Europa diese stark gefährdete tasmanische Tierart. Neben 20 Säugetier-, 15 Reptilien-, 25 Vogel- und 16 Amphibienarten gibt es eine Vielzahl an Freigängern in der Halle, die sich im letzten Jahrzehnt den tropischen Regenwald selbst in der kleinsten Nische zu eigen gemacht haben und die Faszination der Tropenhalle als Ganzes vervollkommnen.
Unsere Tierpfleger haben anläßlich des Jubiläums ihre Lieblingsorte in der Halle verraten - Riesenotterbadebecken, Futterküche, Galerie... ein buntes Potpourri an Plätzen ist herausgekommen.