Liebe Besucherinnen und Besucher,

aufgrund der Beschlüsse der Bundesregierung zum Schutz vor Covid-19 bleibt der Zoo weiter bis zum 03. Mai für den Besucherverkehr geschlossen.  „Zum Schutz der Bevölkerung werden wir selbstverständlich die Vorgaben umsetzen“, sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold und ergänzt: „Die Verlängerung der Zooschließung und damit das Ausbleiben von Einnahmen bei laufenden Kosten um weitere zwei Wochen verschärft die Gesamtsituation für die deutschen Zoos.“  Die Versorgung der Tiere und die Aufrechterhaltung des Gesamtbetriebes müssen weiter gewährleistet werden.

Wir wünschen Ihnen gute Gesundheit und sind überzeugt davon, dass wir die Situation alle gemeinsam meistern werden! Wir freuen uns über Ihre Unterstützung!

Alle Möglichkeiten dafür finden Sie hier.

Zoodirektor Prof. Jörg Junhold spricht im Interview über die aktuelle Situation:

Herr Junhold, die Bundesregierung hat bekannt gegeben, dass die Zoos weiterhin bis mindestens 03. Mai geschlossen bleiben. Wie ist aktuell die Situation im Zoo Leipzig?

Ja, wir sind natürlich alle etwas traurig und enttäuscht. Wir hätten unter Auflagen vielleicht auch öffnen können, aber es ist jetzt wie es ist. Wir bereiten uns selbstverständlich weiterhin vor und der Zoo bleibt geschlossen. Wir werden jetzt aber natürlich auch gucken wie wir weiter Kosten einsparen können.

Muss man sich Sorgen um die Existenz des Zoos machen?

Grundsätzlich ist es eine sehr angespannte Situation. Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit dem Gesellschafter, der Stadt Leipzig, und mit der großen Politik, Land und Bund, eine Unterstützung bekommen. Und dass es auch gelingen wird über einen Rettungsschirm Härten abzufangen. Ich vertraue natürlich auch auf die vielen Zoofans, die helfen wollen.

Gibt es eine Rückmeldung der Bundesregierung auf das Soforthilfeprogramm, das der Verband der Zoologischen Gärten fordert?

Es gibt leider noch keine direkte Rückmeldung. Deswegen werden wir dort sicherlich nachfragen. Es gibt aber Aktivitäten, die schon delegiert wurden an verschiedene Bundesländer und dort gibt es Ministerien, die gemeinsam mit den Zoos nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Ein Beispiel ist Nordrhein-Westfalen, ein anderes Beispiel ist Schleswig-Holstein und ein ebenfalls gutes Beispiel ist Mecklenburg-Vorpommern.

Hatten Sie bereits Kontakt mit dem Freistaat Sachsen?

Ich habe nur die Zuständigkeit genannt bekommen, das ist das Sozialministerium. Einen weiteren Kontakt hat es bisher nicht gegeben.

Wie geht es den Tieren in der aktuellen Situation? Kann der Zoo den Bedürfnissen der Tiere mit den eingeschränkten finanziellen Mitteln gerecht werden?

Die Tiere merken nichts von den Einschränkungen. Sie merken nur, dass keine Besuche da sind und es fehlt eine bestimmte Abwechslung für die Tiere und gewisse Interaktionen zwischen Tieren und Besuchern. Aber Tiere müssen bei uns nicht aufgrund von Corona auf ihr Futter verzichten. Und sie müssen auch nicht auf ihre artgerechte, tiergemäße Unterbringung und Pflege verzichten.

Sind Maßnahmen, wie sie der Tierpark Neumünster angekündigt hat zu erwarten?

Nein, für den Zoo Leipzig kann ich das ausschließen und auch der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), dessen Präsident ich gerade bin, hat eine andere Haltung dazu. Es ist nicht Teil der Strategie des VdZ.

Wie können wir uns den Zoo aktuell vorstellen?

Wunderschön, mit tollem Wetter. Es grünt und blüht überall. Es gibt eine ganze Menge Jungtiere, die auf den Anlagen rumtollen. Aber es fehlt das allerwichtigste bei uns im Zoo, der Gast.

Was können die Besucher, die derzeit nicht im Zoo sein können, für den Zoo tun?

Es gibt einen unheimlichen Zuspruch was die Spendenfreudigkeit angeht. Man kann also direkt bei uns spenden, man kann eine Bienenpatenschaft abschließen und sich ein Bienchen verdienen – das kann man bis zur Bienenkönigin tun mit bis zu 1.000 Euro. Man kann weiter über den Freundes- und Förderverein eine Mitgliedschaft im Verein abschließen oder uns auch dort über Tierpatenschaften unterstützen.

Wie wird sich der Zoo-Alltag die nächsten Wochen gestalten?

Es wird so bleiben wie bisher. Wir werden notwendige Arbeiten machen, alle technischen Anlagen in ihrer Funktion aufrechterhalten, wir werden weiterhin den Frühjahrsputz machen und uns vorbereiten, dass hoffentlich Anfang Mai eröffnet können. Wir werden die nächsten 14 Tage dafür nutzen, uns für die besonderen Herausforderungen aufzustellen.  

Werden Sie sich auch darauf einrichten, dass Vorgaben kommen werden zur Zooöffnung?

Ich bin mir fast sicher, dass wir auch weiterhin Einschränkungen haben werden solange wir es mit der Corona-Pandemie zu tun haben in Deutschland. Wir werden dort im Gespräch bleiben mit dem Gesetzgeber, wir werden im Gespräch bleiben mit dem Freistaat und wir werden eine Lösung erarbeiten, dass man bei uns auch mit entsprechenden Verhaltensregeln einen schönen Zoobesuch haben kann in Zukunft.