Im Beutel von Koala-Weibchen Mandie (3) wächst seit fünf Monaten der erste Koala-Nachwuchs in der Geschichte des Zoo Leipzig heran. „Zunächst hatten wir nur einen Verdacht, dann konnten wir eindeutige Bewegungen im Beutel beobachten und sind uns inzwischen sicher, dass im Beutel von Mandie ein Jungtier heranwächst“, so Seniorkurator Ariel Jacken, der zusammen mit seinem Tierpflegerteam dafür sorgt, dass es Mandie und ihrem Jungtier gut geht.
Vater des Jungtieres ist der sechs Jahre alte Koala Oobi-Ooobi, der im Jahr 2016 als Erster das neue Koala-Haus bezog. „Dieser Zuchterfolg ist der Lohn für unsere Bemühungen in den letzten Jahren, einen Beitrag für den Erhalt dieser gefährdeten australischen Tierart, deren Bestand nicht zuletzt durch die Waldbrände stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, zu leisten“, sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Zunächst galt es für den Zoo Leipzig, Erfahrungen in der Haltung dieser hochspezialisierten Beuteltierart zu erlangen, um perspektivisch in die Zucht einsteigen zu können. Hier stand der Zoo auch im Austausch mit dem Europäischen Erhaltungs-Zuchtprogramm (EEP) und mit dem Australian Reptile Park Gosford, aus dem Mandie im vergangenen Jahr nach Leipzig kam. Dem Ziel, die europäische Population zu vergrößern, iist der Zoo nun einen Schritt näher gekommen.
Seniorkurator Ariel Jacken ist zufrieden mit der bisherigen Entwicklung: "Wir können die Jungtierbewegungen im Beutel sehr gut sehen, ohne aktiv reinschauen zu müssen. In der vergangenen Woche konnten wir bei unseren Beobachtungen bereits eine Hand sowie ein Auge entdecken und gehen davon aus, dass sich das Jungtier gut entwickelt." Bis sich der Spross von Oobi-Ooobi und Mandie das erste Mal aus dem Beutel wagen wird, vergehen noch ein paar Wochen.