Die fast drei Monate alte Amurleoparden-Katze Manju darf das Leoparden-Tal ab sofort zusammen mit Mutter Mia (8) ausgiebig unter die Lupe nehmen und entdecken. Mit ihren fast fünf Kilogramm hat sie sich körperlich gut entwickelt, ist sehr agil, frisst bereits kleine Fleischstückchen und zeigt keinerlei Scheu gegenüber den neuen Spielmöglichkeiten, die sich auf der Außenanlage fast überall bieten. Äste, ein Gebüsch oder die zahlreichen Gesteinsbrocken – alles muss genaustens untersucht werden und eignet sich zum Spielen. Auch Mutter Mia scheint das gemeinsame Spiel zu genießen, ist aber immer noch sehr wachsam, wenn sich Manju davonschleicht.
Manju ist in der europäischen Zoowelt in diesem Jahr das erste Jungtier überhaupt, das geboren wurde, und für das Leipziger Amur-Leoparden-Paar Mia und Kater Xembalo ist es der dritte Nachwuchs. „Wir sind sehr froh über diesen Zuchterfolg, insbesondere mit Blick auf die Bestandssituation in der Wildbahn. Amurleoparden sind in ihrem asiatischen Lebensraum vom Aussterben bedroht. Eine letzte Zählung aus dem Jahr 2018 im Leopardovy-Nationalpark in Russland, in dem die meisten Tiere leben, geht von ca. 100 bis 250 Tieren aus. In dieser Hinsicht leisten wir als Zoo mit unserem Zuchterfolg einen Beitrag beim Aufbau einer Back-up Population für diese charismatische Tierart“, bewertet Zoodirektor Prof. Jörg Junhold den Zuchterfolg. Die Gründe für den starken Populationsverlust bei den Amurleoparden (Panthera pardus orientalis) liegen unter anderem in der Wilderei und Lebensraumzerstörung.