Gestern hieß es Abschied nehmen vom Spitzmaulnashorn-Bullen Sudan, der am späten Montagnachmittag per Spezialtransporter den Wirtschaftshof der Kiwara-Kopje in Richtung Twycross Zoo (GB) verließ und heute im Verlauf des Tages wohlbehalten dort angekommen ist. Die Abgabe des fast dreijährigen Nashornbullen erfolgte auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes. Im Zoo von Twycross wird Sudan nun auf eine „alte Bekannte“ treffen, denn bereits im vergangenen Frühjahr wechselte Nashornkuh Nandi dorthin. Mit der Übernahme von Sudan ist der Zoo Twycross seinem Vorhaben, eine potenzielle Zuchtgruppe für die vom Aussterben bedrohten Östlichen Spitzmaulnashörner (Diceros bicornis michaeli) aufzubauen, ein Stück nähergekommen. Das übergeordnete Ziel und der Antrieb für sämtliche Anstrengungen des Europäischen Zuchtprogrammes sowie aller Halter dieser Nashornart ist der Aufbau einer stabilen, sich selbst erhaltenden, europäischen Zoopopulation. „Mit Blick auf die massiv rückläufigen Bestandszahlen in der Wildbahn ist es dringend geboten, mit den Möglichkeiten der Zoos die Arterhaltung voranzutreiben und Backup-Populationen aufzubauen. Nach wie vor gehen auch unsere Bestrebungen dahin, weitere Zuchterfolge hier in Leipzig zu erzielen“, betont Zoodirektor Jörg Junhold. Mit Sarafine (20), Saba (29) und Ndugu (24) leben aktuell drei Spitzmaulnashörner im Zoo Leipzig. Sudan wurde am 4. Dezember 2017 in Leipzig geboren und ist der Sohn von Saba und Ndugu