Nach sechs engagierten Jahren im Amt des Präsidenten des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ) hat sich Prof. Dr. Jörg Junhold, Direktor des Zoo Leipzig, an diesem Wochenende von seiner Rolle verabschiedet. Damit geht eine doppelte Amtszeit zu Ende, in der mit der Corona-Pandemie, dem Ukrainekrieg und den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen herausfordernde Meilensteine ebenso wie positive Errungenschaften in der Verbandsarbeit lagen.  Das Amt hat er an seinen geschätzten Kollegen Dr. Dag Encke, Direktor des Tiergarten Nürnberg, übergeben, der künftig die strategische und inhaltliche Weiterentwicklung des Verbandes verantworten wird.

Prof. Junhold hat den Verband seit 2019 weiterentwickelt und als Servicezentrum für die mehr als 70 Mitglieder und als Stimme in der Öffentlichkeit etabliert. Unter seiner Führung hat der VdZ die Sichtbarkeit im politischen Berlin deutlich erhöht, wodurch die Zoo- und Wildtierexperten bei der Entwicklung von Gesetzen stärker eingebunden werden. Auch die VdZ-nahe „Stiftung Artenschutz“ wurde reformiert und innerhalb des Verbandes sind neue Arbeitsstrukturen für Artenschutz, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit geschaffen worden. Darüber gehört die Etablierung eines öffentlichen Zoo- und Wildtierforums im Rahmen der jährlichen Verbandstagung, bei der Zoo-, Wildtier- und Naturschutzakteure und Politiker zusammenkommen, zu den Erfolgen der Amtszeit. Zudem konnte der Verband besonders während der Pandemie den für lange Zeit geschlossenen Zoos eine Stimme verleihen und damit die Bedeutung der zoologischen Gärten in der Gesellschaft unterstreichen. Gemeinsam mit der Geschäftsstelle in Berlin unter Leitung von Volker Homes hat Prof. Junhold die Verbandsarbeit kontinuierlich optimiert und auf eine nachhaltige Zukunft ausgerichtet. „Es waren intensive Jahre, auf die ich stolz und zufrieden zurückblicke. Die wissenschaftlich geführten Zoos sind Natur- und Artenschutzzentren mit wichtigen Bildungs- und Erholungsfunktionen in einer sich von der Natur entfremdenden Gesellschaft. Es ist gelungen, die Zoos entsprechend in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern und ich bin überzeugt, dass mit Dag Encke genau der richtige Kollege gewählt wurde, der mit hoher Fachkompetenz, Teamfähigkeit, philosophischem Verständnis und seiner Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge verständlich zu vermitteln, diesen Weg fortsetzen und prägen wird“, resümiert der scheidende Verbandspräsident, der den VdZ als Kompetenzzentrum für Wildtierhaltung, Umweltbildung und internationalen Artenschutz positioniert sieht.

Bei der Jahrestagung des Verbandes der Zoologischen Gärten wurde nicht nur ein neuer Präsident gewählt, sondern wurden auch die zukünftigen Schwerpunkte definiert, zu denen eine noch stärkere öffentliche Sichtbarkeit aktueller Themen im Bereich Wildtierhaltung und Artenschutz, die Erweiterung von Fortbildungsangeboten sowie der Ausbau gesellschaftlicher Akzeptanz, auch für kritische Fragen wie dem Populationsmanagement, gehören.

Prof. Junhold wird auch die nächsten drei Jahre Mitglied des VdZ-Vorstands bleiben und zudem neben den Aufgaben als Zoodirektor des Zoo Leipzig auch auf internationalem Parkett Verantwortung übernehmen – er wurde kürzlich zum Schatzmeister des Europäischen Zooverbandes EAZA gewählt.