Aufgehorcht!

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Audiodatei Triceratops

Dreispitz mit Nackenschild

Ein Horn auf der Nase und zwei Hörner über den Augen gaben dem Triceratops seinen Namen: Drei-Horn-Antlitz. Triceratops erreichte eine Länge von bis zu 9 m. Allein der gigantische Schädel maß 2,5 m. Die Tiere erreichten bis zu 12 t Gewicht. Damit waren sie schwerer als acht PKW. Als großer Pflanzenfresser war Triceratops mit seinen bis zu 1,3 m  langen Hörnern sehr wehrhaft. Die Waffen könnten sich gegen unterschiedliche Gegner gerichtet haben: Zunächst gegen große Raubsaurier, wie dem Tyrannosaurus rex, der ebenfalls am Ende der Kreidezeit (68 – 66 Mio Jahre) im selben Lebensraum vorkam. Es ist ebenso denkbar, dass sich die Tiere untereinander rivalisierende Kämpfe lieferten. Die Größe der Nackenschilde könnte neben dem Schutz auch die Funktion gehabt haben, mögliche Gegner zu beeindrucken und abzuschrecken. Dass sie zusätzlich der Regulation der Körpertemperatur dienten, ist bei der Größe und Masse der Tiere eher unwahrscheinlich.

Größenvergleich Triceratops-Nashorn-Mensch

Allein oder in Gruppen?

Triceratops war ein Pflanzenfresser, der wohl krautige Pflanzen in Bodennähe bevorzugte. Bei der entsprechenden Körperhaltung waren Hörner und Nackenschild gegen potenzielle
Angreifer nach vorn gerichtet. Mit seinem scharfkantigen Schnabel an der Schnauzenspitze konnte er selbst zähe Pflanzenteile abtrennen. Die Tiere zerkleinerten ihre Nahrung mit den hinten im Maul liegenden Zähnen, die scherenartig dicht aneinander vorbeigleiten konnten. Die bisherigen Ausgrabungen brachten bei den erwachsenen Triceratops ausschließlich einzelne Tiere zutage. Die größte jemals gefundene Gruppe bestand aus drei jugendlichen Triceratops, die vor 66 Mio. Jahren durch eine lokale Überschwemmung getötet worden waren, bevor sie allmählich zu Fossilien wurden. Lebten sie tatsächlich als Gruppe oder handelte es sich um ein zufälliges Zusammentreffen? Das lässt sich nicht eindeutig sagen.

Spitzmaulnashorn

Horn ist nicht gleich Horn

Jedes der drei Hörner von Triceratops bestand wie bei heutigen Büffeln oder Antilopen aus einem inneren Knochenzapfen,der mit Horn überzogen war. Äußerlich erinnert Triceratops
auch wegen der Körperhaltung an ein Nashorn. Das bis zu 1,4 t schwere Spitzmaulnashorn nutzt seine fingerförmige Oberlippe als Greiforgan. Damit kann es gezielt frische Triebe abzupfen oder Blätter von Ästen abstreifen. Spitzmaulnashörner tragen zwei Hörner. Sie bilden sich erst nach der Geburt aus und haben keinen inneren Knochenzapfen. Ein vorderes Horn sitzt der Nase auf und kann über 1 m lang werden. Dahinter bildet sich ein zweites, meist kleineres. Diese Hörner entstehen aus miteinander verklebten Borsten und damit bestehen sie nahezu durchweg aus dem Hornstoff Keratin. Die Hörner ähneln stofflich unseren Fingernägeln oder einem Haarbüschel und wachsen lebenslang. Sie sind nützlich beim Durchdringen von dichtem Gestrüpp, beim Graben nach Wasser und werden auch zur Verteidigung und bei Rivalenkämpfen eingesetzt.

Schon gewusst?

Die 50 bekannten Triceratops-Schädel unterscheiden sich sehr in der Form und Größe der Hörner und Nackenschilde. Das mag am Unterschied zwischen jüngeren und älteren Tieren liegen, oder an dem zwischen weiblichen und männlichen Tieren. Grund kann auch die Kombination aus beidem sein.


Wissenschaftliche Beratung und didaktische Aufbereitung

Göthe Universität Frankfurt am Main - Abteilung Didaktik der Biowissenschaften
Zooschullogo

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